Die Schuldenlüge

„Die Schulden von heute sind die Steuern von morgen“, behauptet zumindest der
sogenannte „Bund der Steuerzahler“ und unterstützt damit die Politiker, wenn diese mal
wieder Steuern und Abgaben erhöhen wollen, denn „zukünftige Generationen müssten ja
ansonsten noch mehr Schulden zurückzahlen...“ Kann man das glauben? Ganze
Generationen sollen verschuldet sein? Bei wem denn? Die Generation, der Staat – das
sind doch wir alle! Bei wem sollen wir aber dann diese Schulden haben – etwa bei anderen
Generationen? Andere Staaten können es jedenfalls nicht sein, denn die stecken ja selbst
alle bis zum Hals in Schulden.

„Der Staat muss die Schulden zurückzahlen, denn sonst würde ihm ja niemand mehr Geld
leihen“, sagen all diejenigen, die systemkonform informiert wurden. Wozu aber muss sich
ein Staat denn überhaupt Geld leihen, obwohl er doch selbst die Hoheit über seine
Währung haben könnte? Weil es ansonsten Inflation gäbe? Haben wir die denn nicht auch
so? Wer hat denn das Geld, das dem Staat geliehen wurde, überhaupt hergestellt und
kassiert dafür all die Zinsen? Wessen Interessen vertreten die Politiker, während sie das
Geldsystem niemals hinterfragen? Wem ordnen sie sich unter, wenn sie für die immer
schneller wachsende Zinslast immer mehr Steuern eintreiben?

Die Bankenrettungspakete haben den Kern unseres Finanzsystems deutlich zum Vorschein
gebracht. Die Banken brauchten Geld, also bekamen sie es vom Staat. Der hatte aber
selbst kein Geld, also lieh er es sich von den Banken. Doch woher hatten diese denn nun
plötzlich das Geld, um es dem Staat zu leihen? Banken verleihen eben nicht – was viele
heute immer noch glauben – vorhandenes Geld, nein sie erzeugen es, indem sie Kredit
geben. So entsteht das, was wir heute „Geld“ nennen – durch Schulden.


Quelle: "Steuerboykott, Rico Albrecht"

Wissensmanufaktur